Die Arbeitswelt im Wandel – Warum Resilienz unverzichtbar ist
In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Rolle Struktur, Kultur und Führung eines Unternehmens spielen und wie diese „drei Zahnräder“ ineinandergreifen, um Stabilität und Flexibilität gleichermaßen zu gewährleisten. Wir betrachten zudem die Bedeutung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) und der ISO 22316, die praktische Leitlinien für die Steigerung der organisationalen Resilienz bietet.
Struktur, Kultur und Führung – Wichtige Elemente der organisationalen Resilienz
Resilienz ist ein kontinuierlicher Prozess, der im Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren entsteht. So spielt in der organisationellen Resilienz die individuelle Resilienz der einzelnen Mitarbeitenden, resiliente Strukturen und Prozesse sowie die Unternehmenskultur eine Rolle. Bei der organisationellen Resilienz werden die individuellen Resilienzen also nicht addiert, sondern sie besteht aus der Wechselwirkung verschiedener Faktoren.
Die ISO 22316 dient für Unternehmen als Leitfaden und Strategie die organisationale Resilienz zu stärken. Es wird hervorgehoben, dass die regelmäßige Evaluation von Resilienzfaktoren entscheidend ist. Unternehmen sollten sogenannte Gap-Analysen durchführen, um Schwachstellen zu identifizieren und gezielt Maßnahmen zur Stärkung ihrer Resilienz zuentwickeln.
GAP-Analyse: Bei einer GAP-Analyse wird der IST-Zustand aufgenommen und die Differenz zum Soll-Zustand festgestellt. Eine solche Analyse wird in verschiedenen Bereichen genutzt, in diesem Fall meinen wir aber die GAP-Analyse in Bezug auf die organisationelle Resilienz. Die Lücken, die man bei der Analyse zu Tage fördert werden dann nach Priorität geordnet, die die sofortigen Handlungsbedarf benötigen, sollten zuerst angegangen werden.
Struktur: Das Fundament einer resilienten Organisation
Ein gut strukturiertes Unternehmen schafft klare Verantwortlichkeiten und Prozesse, die Stabilität und Orientierung bieten. Doch in einer VUCA-Welt reicht Stabilität allein nicht aus – Flexibilität wird essenziell. Resiliente Organisationen führen agile Strukturen ein, um sich externen Einflüssen schneller anpassen zu können. Ein Beispiel hierfür ist die Anwendung von Projektmanagementmethoden wie Scrum oder Kanban, die iterative Prozesse und schnelle Entscheidungsfindung fördern. Auch während der COVID-19-Pandemie zeigte sich, dass Unternehmen, die auf flexible Arbeitsmodelle setzten, besser mit den plötzlichen Veränderungen umgehen konnten. Das Zusammenspiel von stabilen Grundstrukturen und flexiblen Anpassungsmöglichkeiten ist essentiell für die Widerstandskraft eines Unternehmens.
Das BGM spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung der individuellen und organisationellen Resilienz. Der Fehlzeiten-Report 2023 betont, dass gesunde Arbeitsbedingungen nicht nur die Fehlzeiten reduzieren, sondern auch die Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeitenden steigern. Ein Beispiel aus der Praxis ist das Projekt „STÄRKE – Starke Beschäftigte und starke Betriebe durch Resilienz“, das zeigt, wie Workshops zur Resilienzförderung langfristig die Widerstandsfähigkeit der Belegschaft erhöhen können.
Kultur: Die unsichtbare Kraft hinter der Resilienz
Eine resilienzfördernde Unternehmenskultur beruht auf Vertrauen, Offenheit und Zusammenarbeit. Laut dem Fehlzeiten-Report 2023 tragen Unternehmen, die ein positives Arbeitsklima und eine offene Fehlerkultur pflegen, erheblich zur physischen und psychischen Gesundheit ihrer Mitarbeitenden bei.
Die Förderung eines solchen Klimas beinhaltet transparente Kommunikation, das Teilen von Wissen und eine starke Feedbackkultur. Diese Elemente erhöhen die kollektive Widerstandskraft, da Mitarbeitende sich sicher fühlen und ihre Ideen einbringen können.Zudem zeigt die ISO 22316, das gemeinsame Werte und ein klarer Unternehmenszweck wesentlich zur Resilienz beitragen.
Führung: Der Einfluss resilienter Führung auf die Organisation
Führungskräfte spielen eine zentrale Rolle bei der Förderung organisationeller Resilienz. Führungskräfte müssen nicht nur als Vorbilder agieren, sondern auch ein Umfeld schaffen, in dem Mitarbeitende motiviert und befähigt werden, eigenverantwortlich zu handeln. Auch wenn Mitarbeitende ihre individuelle Resilienz bereits mit einbringen, so ist es laut dem Bericht „Zukunftsfähige Betriebe durch die Förderung individueller Resilienz“ essenziell, dass Führungskräfte Mitarbeitende dabei unterstützen, ihre Resilienz weiterzuentwickeln – sei es durch Mentoring, Schulungen oder gezielte Gesundheitsmaßnahmen. Eine resilienzfördernde Führung zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
– Klarheit und Transparenz: Klarheit und Transparenz: Entscheidungen werden nachvollziehbar kommuniziert.
– Vertrauen und Unterstützung: Mitarbeitende erhalten die nötige Rückendeckung, um eigenverantwortlich handeln zu können.
– Adaptivitätt: Die Führungskräfte erkennen Veränderungen im Markt frühzeitig, reagieren flexibel auf die Entwicklungen und fördern eine offene Feedbackkultur.
Den Forschern Moser und Häring zu Folge stärkt eine solche Führung nicht nur die individuelle Resilienz der Mitarbeitenden, sondern trägt wesentlich zur gesamten Widerstandsfähigkeit des Unternehmens bei. Hierbei kann Sie Daniela mit ihrem Lightness Team unterstützen und im 1:1 Mentoring Ihre Führungskräfte zum einen dabei begleiten die eigene Resilienz zu fördern, sodass sie ihren Mitarbeitenden als Vorbilder dienen können und zum anderen ihre Führung resilienzfördernd auszurichten.
Die Balance zwischen Schutz- und Resilienzfaktoren
Moser und Häring erklären, dass generalisierte Widerstandsquellen wie persönliche Ressourcen und externe Unterstützung eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung von Stressoren spielen. Unternehmen, die diese Faktoren gezielt fördern, schaffen ein Umfeld, das Mitarbeitende sowohl in normalen als auch in Krisenzeiten unterstützt.
Der Weg zur resilienten Organisation: Erste Schritte
Wie können Unternehmen ihre Resilienz gezielt stärken? Hier einige Empfehlungen:
1. Strukturanpassung vornehmentext: Überprüfen Sie regelmäßig Ihre internen Prozesse auf
ihre Anpassungsfähigkeit und Effizienz.
2. Kultur der Offenheit etablieren: Fördern Sie den offenen Austausch von Ideen und
Feedback, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
3. Führungskompetenz stärken:: Investieren Sie in die Weiterbildung Ihrer Führungskräfte, um sie für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt zu wappnen.
4. Mitarbeitende einbinden: Bieten Sie Ihren Mitarbeitenden Möglichkeiten zur Mitgestaltung und fördern Sie deren Eigenverantwortung.
5. Integration von BGM-Maßnahmen: Gesundheitsförderung sollte fester Bestandteil der Unternehmensstrategie sein. Sollten Sie bei der Erstellung eines Status Quo Unterstützung benötigen helfen wir Ihnen gerne bei der vom Arbeitsschutzgesetzt vorgeschriebenen Erfassung der psychischen Belastung am Arbeitsplatz weiter und legen so den Grundstein für weitere Maßnahmen.
6. GAP-Analyse und Resilienz-Monitoring: Unternehmen sollten regelmäßig ihre Resilienz bewerten und Maßnahmen anpassen.
Fazit: Gemeinsam resilient in die Zukunft
Die Herausforderungen der heutigen Arbeitswelt verlangen nach einem ganzheitlichen Ansatz zur Förderung organisationeller Resilienz. Indem Unternehmen Struktur, Kultur und Führung als zentrale Zahnräder einer resilienten Organisation verstehen und gezielt weiterentwickeln, legen sie den Grundstein für langfristigen Erfolg. Die Entwicklung einer solchen Widerstandskraft ist kein einmaliger Prozess, sondern eine kontinuierliche Aufgabe, die durch eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten getragen wird.
Wenn Sie Ihre Organisation auf diesen Weg führen möchten, steht Ihnen die Wirtschaftspsychologin Daniela mit ihrem Lightness Team aus verschiedenen Expertinnen gerne zur Seite und unterstützt Sie mit praxisnahen Trainings und Workshops gerne auf diesem Weg.
Literaturverzeichnis
Antonovsky, A. (1997). Salutogenese: Zur Entmystifizierung der Gesundheit. DGVT.
Badura, B., Ducki, A., Baumgardt, J., Meyer, M., & Schröder, H. (2023). Fehlzeiten-Report 2023: Zeitenwende – Arbeit gesund gestalten. Springer. Fraunhofer-Institut. (o. J.). Aufbruch in eine resiliente Gesellschaft. Heller, J. (2019). Resilienz für die VUCA-Welt. Springer. Katz, C. (2019). Resilienz für Unternehmen in der VUCA-Welt: ISO 22316 als Leitfaden. KMU- Magazin, Nr. 9, September 2019. Moser, M., & Häring, K. (Hrsg.). (2023). Gesund bleiben in kranken Unternehmen: Stressfaktoren erkennen und Resilienzkompetenz aufbauen. Springer. Schüth, N. J., Ottersböck, N., Stahn, C., Peschl, A., & Niessen, P. (2019). Zukunftsfähige Betriebe durch die Förderung individueller Resilienz von Beschäftigten als Gesundheitskompetenz. GfA, Dortmund.
Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa), Technische Universität Darmstadt (IAD), Institut der deutschen Wirtschaft Köln e. V. (IW), & Hochschule Fresenius Düsseldorf. (o. J.).
Resilienzkompass: Zur Stärkung der individuellen und organisationalen Resilienz in Unternehmen. Entstanden im Rahmen des Projekts STÄRKE, gefördert durch das
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).