Die anspruchsvolle Arbeitswelt in der heutigen schnelllebigen Zeit stellt Führungskräfte vor große Herausforderungen, in denen sie unter enormem Druck stehen. Die mentale Gesundheit ist hierbei ein entscheidender Faktor für langfristigen beruflichen Erfolg und eine nachhaltige
Arbeitskulturnnovative. Gerade wenn Personen neu in einer Führungsposition sind, kann der Übergang in die neue Rolle sie vor Herausforderungen stellen: Plötzlich Verantwortung zu übernehmen, hohen Erwartungen gerecht zu werden und Entscheidungen unter Unsicherheit zu treffen, während man möglicherweise zuvor noch Teil des Teams war und nun Vorgesetzte ist. Das alles kann Stress verursachen. Laut dem Fehlzeiten-Report 2023 sind psychische Belastungen am
Arbeitsplatz eine der Hauptursachen für Fehlzeiten, insbesondere Führungskräfte stehen unter einem erhöhten Risiko für Stress und Erschöpfung.
Untersuchungen zur Resilienzkompetenz zeigen aber, dass es möglich ist, sich gezielt darauf vorzubereiten und mentale Widerstandskraft zu entwickeln. Eine entscheidende Rolle spielt dabei eine stabile Arbeitskultur: Diese zeichnet sich durch eine gesunde Balance zwischen Leistung und Wohlbefinden aus, in der Kommunikation, psychologische Sicherheit und vertrauensvolle Zusammenarbeit gefördert werden. Stärken Sie als Führungskraft Ihre Resilienz, tragen Sie nicht nur zu Ihrer eigenen mentalen Gesundheit bei, sondern schaffen, wenn Sie offen darüber sprechen, auch ein Resilienz förderndes Umfeld für Ihre Mitarbeitenden. So bleiben Ihre Mitarbeitenden motiviert und leistungsfähig.
In diesem Beitrag befassen wir uns mit der Frage, warum mentale Gesundheit für Führungskräfte essenziell ist und welche spezifischen Herausforderungen insbesondere in den ersten Jahren der Führung auftreten können. Wir geben praktische Tipps, wie Sie mit den Herausforderungen umgehen können. Dabei geht es nicht nur um persönliche Selbstfürsorge, sondern auch um den Einfluss von Führung auf das gesamte Team. Praktische Maßnahmen aus der positiven Psychologie helfen, eine nachhaltige Führungsstrategie zu entwickeln, die sowohl die eigene als auch die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden fördert. Falls Sie gezielt an Ihrer Widerstandsfähigkeit arbeiten möchten, kann ein individuelles Mentoring Sie auf diesem Weg unterstützen.
Warum mentale Gesundheit für neue Führungskräfte entscheidend ist
Stellen Sie sich vor, Sie treten Ihre erste Führungsposition an. Plötzlich tragen Sie Verantwortung für ein Team und müssen souverän wichtige Entscheidungen treffen. Doch im Hintergrund laufen viele Gedanken: „Mache ich das richtig? Sollte ich mich bei irgendwem rückversichern? Was, wenn ich nicht die richtige für diese Position bin? Wie setze ich mich durch, ohne unsympathisch zu wirken?“. Diese Unsicherheiten sind völlig normal – doch wenn sie zu dauerhafter Anspannung und Stress führen, kann das langfristig die eigene Leistungsfähigkeit und sogar die Teamdynamik beeinträchtigen.
Genau an diesem Punkt kann Ihnen Daniela Frenzel mit Ihrem Lightness-Team zur Seite stehen und Sie im 1:1 Mentoring bei Ihren ersten Schritten in Ihrer Führungsrolle begleiten, Sie können Rückfragen stellen, Entscheidungen besprechen und in einem sicheren Umfeld Ihre Führungsidentität finden. Egal ob mit oder ohne Mentoring behalten Sie stets im Hinterkopf, dass Ihre mentale Gesundheit an erster Stelle steht, denn sie ist entscheidend für nachhaltige Führung.

Hier sind vier Gründe, warum Ihre mentale Gesundheit als Führungskraft entscheidend ist – und wie Sie aktiv daran arbeiten können.
1. Klarheit und Entscheidungsstärke: Gelassen bleiben, wenn’s drauf ankommt: Jeden Tag treffen Sie als Führungskraft unzählige Entscheidungen, wovon einige weitreichende Konsequenzen haben werden. Aber Stress und Überforderung können dazu führen, dass man impulsiv reagiert oder Entscheidungen unnötig aufschiebt. Kennen Sie das Gefühl nachts
wachzuliegen und sich zu fragen, ob Sie in einer Situation richtig gehandelt haben?
Resiliente Führungskräfte haben Strategien, um in stressigen Momenten die Ruhe zu bewahren. Sie bauen bewusst kurze Pausen ein, reflektieren, bevor sie handeln und entwickeln Routinen, die ihnen helfen, sich nicht von Druck überwältigen zu lassen.
➡ Praxis-Tipp: Wenn Sie das nächste Mal vor einer wichtigen Entscheidung stehen, dann nehmen Sie sich einen Moment, um durchzuatmen. Stellen Sie sich selbst die Frage: „Was ist das schlimmste realistische Szenario? Und was wäre meine beste Lösung?“ Bereits dieser bewusste Moment der Reflexion kann helfen, einen klareren Blick auf die Dinge zu erhalten.
2. Vorbildfunktion: Ihr Umgang mit Stress prägt das Team : Als Führungskraft haben Sie nun auch eine Vorbildfunktion und Ihr Team nimmt sich unbewusst ein Beispiel an Ihnen. Sind Sie gestresst und gereizt überträgt sich diese Stimmung auf Ihr Team, genauso wie Ruhe und Zuversicht. Haben Sie schon einmal bemerkt, wie ein gestresster Vorgesetzter die Unruhe auch ins Team bringen kann?
In verschiedenen Studien zeigt sich, dass Führungskräfte, die offen mit Herausforderungen umgehen, darüber sprechen und gesunde Strategien zur Stressbewältigung nutzen, eine positive Wirkung auf ihr Team haben. Natürlich heißt das nicht, dass Sie jede Emotion preisgeben müssen, aber das bedeutet, dass Sie das dürfen und so bewusst ein Vorbild sein können, wenn es um den Umgang mit Belastungen geht.
➡ Praxis-Tipp: Teilen Sie ab und zu mit Ihrem Team, wie Sie selbst mit stressigen Phasen umgehen. Ein „Ich komme gerade aus einem drei Stunden Meeting, deshalb nehme ich mir jetzt zehn Minuten, um durchzuatmen.“ kann schon zeigen, dass es in Ordnung ist, sich bewusst Pausen zu nehmen.
3. Stressmanagement als Schlüsselkompetenz: Die E-Mails hören nicht auf, das Team braucht Unterstützung, und zwischendurch kommt noch eine dringende Anfrage von der Geschäftsleitung. Wenn Sie dadurch ständig unter Strom stehen und überfordert sind, kann das nicht nur Ihre eigene Gesundheit schädigen, sondern zusätzlich Ihr Team belasten.
Wie bereits erwähnt, sind eine der Hauptursachen für krankheitsbedingte Fehltage – psychische Belastungen. Stärken Sie Ihre Stresskompetent und Resilienz und setzen Sie gesunde Grenzen – für sich selbst und Ihr Team. Führungskräfte, die bewusste Pausen einlegen und Aufgaben delegieren, arbeiten langfristig produktiver und bleiben leistungsfähig.
Resiliente Führungskräfte haben Strategien, um in stressigen Momenten die Ruhe zu bewahren. Sie bauen bewusst kurze Pausen ein, reflektieren, bevor sie handeln und entwickeln Routinen, die ihnen helfen, sich nicht von Druck überwältigen zu lassen.
➡ Praxis-Tipp: Bauen Sie feste Routinen, wie Nervensystemregulation, Sporteinheiten oder regelmäßige Check-Ins mit sich selbst ein, in denen Sie sich fragen, wie es Ihnen geht und was Sie brauchen, um sich gut zu fühlen. Das hilft Ihnen Ihre mentale Widerstandskraft uns Stresskompetenz zu stärken.
Herausforderungen für neue Führungskräfte – und wie Sie damit umgehen können
Egal ob lange drauf hingearbeitet oder eher durch Zufall, wenn Sie neu in einer Führungsrolle sind, stehen Sie vor vielen Unsicherheiten. Sie sind nicht mehr nur für Ihre eigenen Aufgaben verantwortlich, sondern auch für ein Team. Sie treffen selbst Entscheidungen, die noch kurz zuvor von jemand anderem getroffen worden sind. Wie viel Nähe ist noch angebracht, wenn Sie vorher Kolleg:innen auf Augenhöhe waren? Und wie gehen Sie mit Druck um, wenn Sie sich selbst noch unsicher fühlen?
Vermutlich glauben Sie mit diesen Gedanken allein zu sein, aber das sind Sie nicht, jede neue Führungskraft und sogar diejenigen, die schon länger in Führung sind, haben solche Gedanken. Lassen Sie uns über typische Herausforderungen sprechen, mit denen neue Führungskräfte konfrontiert sind – und wie Sie sie meistern können.

Hoher Erwartungsdruck: „Ich muss sofort alles können!“
Viele neue Führungskräfte glauben, sie müssten ab Tag eins souverän, selbstbewusst und durchsetzungsstark sein. Doch niemand wird als perfekte Führungskraft geboren. Es ist völlig normal, dass man sich in der neuen Rolle erst finden und entwickeln muss. Studien zeigen, dass Resilienz eine Schlüsselkompetenz für den Umgang mit Unsicherheiten ist und durch gezieltes Training gestärkt werden kann.
➡ Praxis-Tipp: Fragen Sie aktiv nach Feedback, sowohl von Vorgesetzten (falls vorhanden) als auch von Ihrem Team. In den offenen Austausch zu gehen und das Team zu fragen „Was wünschen Sie sich von mir als Ihre Führungskraft und was benötigen Sie von mir, um gut arbeiten zu können?“ schafft Vertrauen und zeigt, dass Sie gewillt sind, zu lernen und gemeinsam mit Ihrem Team zu arbeiten. Erlauben Sie sich einfach, nicht alles sofort zu wissen, sondern erarbeiten Sie es sich.

Abgrenzung und Rollenkonflikte: Vom Kollegen zur Führungskraft
Vielleicht waren Sie vor Ihrer Beförderung Teil des Teams und plötzlich sind Sie Vorgesetzte:r. Das kann für beide Seiten ungewohnt sein. Die Balance zwischen Nähe und Autorität zu finden, ist eine Herausforderung. Laut der Forschung zur Positiven Psychologie haben Führungskräfte, die klare Erwartungen kommunizieren und psychologische Sicherheit fördern, einen positiven Einfluss auf das Teamklima.
➡ Praxis-Tipp: Klare Kommunikation! Sprechen Sie die neue Rolle bei Ihrem Team an „Ich weiß, dass sich unsere Zusammenarbeit verändert hat, aber mir ist wichtig, dass wir offen und vertrauensvoll miteinander umgehen.“ Seien Sie sich aber auch bewusst, dass Sie nicht mehr Teil der Gossip Gruppe über die „Chefetage“ sind – und das ist völlig okay.

Ständige Erreichbarkeit: „Ich muss jederzeit für mein Team da sein.“
Viele neue Führungskräfte machen den Fehler, immer ansprechbar sein zu wollen – sei es per E-Mail, Chat oder Telefon. Das führt jedoch schnell zur Erschöpfung und sendet das falsche Signal ans Team: Wer viel arbeitet, ist wertvoll.
➡ Praxis-Tipp: Setzen Sie bewusst Grenzen und kommunizieren Sie diese klar. Teilen Sie Ihren Mitarbeitenden mit, wann und wie Sie erreichbar sind und seien Sie außerhalb dieser Zeit nur im äußersten Notfall erreichbar. Dies schafft nicht nur Freiraum für Sie, sondern gibt Ihrem Team
auch ein klares Zeitfenster vor.

Isolation: Wer unterstützt eigentlich mich?
Führung kann einsam sein. Während sich das Team untereinander austauschen kann, fehlt Ihnen vielleicht jemand, mit dem Sie offen über Herausforderungen sprechen können – besonders, wenn Sie sich unsicher fühlen.
➡ Praxis-Tipp: Suchen Sie sich aktiv Sparringspartner – gibt es andere Führungskräfte in Ihrem Unternehmen? Dann versuchen Sie hier Kontakte zu knüpfen und tauschen sich mit diesen aus. Ein zentraler Schutzfaktor gegen Stress ist soziale Unterstützung. Der regelmäßige Austausch kann dabei helfen, Situationen besser einzuordnen und andere Perspektive zu sehen. Auch ein Mentoring Programm, wie das 1:1 Mentoring von Daniela Frenzel und ihrem Team, kann hierbei unterstützen.
Fazit: Mentale Gesundheit ist der Schlüssel zu erfolgreicher Führung
Nachhaltige Führung bedeutet mehr als die eigene fachliche Kompetenz unter Beweis zu stellen. Der Einstieg in eine Führungsrolle ist herausfordernd – und oft mit hohen Erwartungen und Unsicherheiten verbunden. Mentale Gesundheit und Resilienz sind entscheidend für langfristigen Erfolg.
Wer früh lernt, mit Druck, Stress und Verantwortung gesund umzugehen, bleibt nicht nur selbst leistungsfähig, sondern schafft auch ein stabiles Arbeitsumfeld für sein Team. Wie bereits in unserem Blogartikel „Stärke statt Stress: Warum Resilienz so wichtig ist“ erläutert ist unsere Resilienz zwar stabil und in Teilen schon seit Geburt vorhanden, kann aber dennoch trainiert und aktiv aufgebaut
werden. Durch bewusste Selbstreflexion, klare Abgrenzung und den Mut, sich Unterstützung zu holen, entwickeln Sie sich Schritt für Schritt zu einer souveränen Führungskraft.
Ihr nächster Schritt? Nutzen Sie das Wissen aus diesem Beitrag und fragen Sie sich:
– Welche der Herausforderungen haben Sie selbst schon erlebt?
– Welche der vorgestellten Strategien können Sie direkt in Ihren Alltag integrieren?
– Wo könnten Sie sich gezielt Unterstützung holen, um Ihre Resilienz weiterzuentwickeln?
Falls Sie sich auf diesem Weg professionell begleiten lassen möchten, schreiben Sie uns für Ihr individuelles 1:1-Mentoring. Wir unterstützen Sie dabei , Ihre Führungsidentität zu festigen, langfristig gesund und erfolgreich in Ihrer Rolle zu bleiben.
Literaturverzeichnis
1. Fehlzeiten-Report 2023. (2023). Arbeitswelt zwischen Unsicherheit und neuen Chancen. Springer Verlag.
2. Moser, M., & Häring, K. (2023). Gesund bleiben in kranken Unternehmen: Stressfaktoren erkennen und Resilienzkompetenz aufbauen. Springer Fachmedien Wiesbaden.
3. Rolfe, M. (2019). Positive Psychologie und organisationale Resilienz: Stürmische Zeiten besser meistern. Springer Verlag